Mann mit Handy am Steuer eines schwarzen Wagens

Unfallursache Nr. 1 ist mittlerweile das Smartphone am Steuer

Ein Blick aufs Display hier, ein Knopfdruck da. Ein Foto von dem schönen Sonnenuntergang an die Liebsten geschickt oder noch schnell ein lustiges Selfie auf Snapchat. Wer in vorbeifahrende Autos blickt, wird feststellen, wie oft und selbstverständlich das Smartphone am Steuer genutzt wird. Meistens sind es nur wenige leichtsinnige Sekunden, die entscheidend sind, um ein oder sogar mehrere Leben im Nu zu verändern. Die Verkehrssicherheitskampagne BE SMART!, die sich explizit mit der Ablenkung am Steuer auseinandersetzt, geht dabei von 500 Verkehrstoten bei 25.000 Verletzten in Deutschland aus und damit mittlerweile Unfallursache Nr. 1.

Waren bisher „zu schnelles Fahren“ oder „Alkohol am Steuer“ die Hauptunfallursachen, ist es heute die Ablenkung – besonders das Smartphone – am Steuer. Und das mit einem stetig wachsenden Trend. Nur langsam steigt dadurch auch das Bewusstsein für dieses Thema, leider oftmals viel zu spät. Es besteht dringend Handlungsbedarf.

Das sieht natürlich auch die Polizei, die die steigenden Unfallzahlen selbst miterleben muss. Mit dem heute geplanten bundesweiten Aktionstag gegen das Handy am Steuer möchte die Polizei auf die enorme Gefahr der Handy-Nutzung am Steuer aufmerksam machen. Aber nicht nur Autofahrer, auch Fußgänger, Fahrradfahrer oder LKW-Fahrer sollen heute von den 11.000 Beamte verstärkt kontrolliert und über die Gefahr aufgeklärt werden. „Diese Aktion ist auf jeden Fall hilfreich und notwendig. Sie reicht auf lange Sicht gesehen allerdings kaum aus, um der immer weiter zunehmenden Nutzung der Smartphones im Straßenverkehr entgegenzuwirken. Was es braucht, sind eine flächendeckende Aufklärung und Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer. Daher haben wir vor drei Jahren die Verkehrssicherheitskampagne BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße ins Leben gerufen“, so Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V. und Initiator der Kampagne.

Vielen Menschen ist diese direkte Gefahr durch das Smartphone am Steuer nicht bewusst, umso wichtiger ist daher die konsequente Aufklärungsarbeit. Aus diesem Grund wurde die Kampagne „BE SMART – Hände ans Steuer, Augen auf die Straße“ 2015 vom Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. und dem TÜV SÜD ins Leben gerufen. Zusammen mit vielen namhaften Partnern aus Wirtschaft, Medien und Politik und unter Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums leistet die Kampagne konsequente Aufklärungsarbeit. Mit Medienkampagnen, Aktionstagen in Schulen, Workshops in Unternehmen, Verkehrszählungen oder bestimmten Veranstaltungen, wie z.B. der Podiumsdiskussion mit Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer am 5. Oktober in München.

Durch eine groß angelegte Verkehrszählung ist beispielsweise eine valide Datengrundlage geschaffen worden, mit der das Nutzungsverhalten vom Handy am Steuer objektiv beschrieben werden kann. Das Ergebnis: Jeder 14. Autofahrer ist ein „Smartphone-Sünder“. Jährliche Online-Umfragen bestätigen, dass über 70% der Befragten, das Smartphone während der Fahrt nutzen. Davon knapp 20%, die sogar eingestehen, dass sie das Handy regelmäßig während der Fahrt nutzen. Egal, ob man nun eine kurze SMS verfasst, ein Selfie macht oder seine E-Mails während der Fahrt liest, eine kurze Ablenkung während der Fahrt kann tödlich enden.

Wir alle lieben unser Auto. Wir lieben aber auch unser Smartphone. Genutzt werden dürfen diese aber eben nur nacheinander und nicht miteinander. Zumindest nicht in der Hand des Fahrers während der Fahrt. Diese Botschaft muss in die Köpfe der Menschen. Diese Botschaft rettet Leben. Daher: BE SMART! Hände ans Steuer, Augen auf die Straße.